Prävention interpersoneller Gewalt im Sport

Gamechanger hält Einzug ins Förderzentrum

Am 1. Februar fand der erste von zwei Sensibilisierungsabenden zur Prävention interpersoneller Gewalt im Sport für die Sportabteilungen des Förderzentrums statt. Rund 15 Verbandsverantwortliche und Trainer:innen von den Sportabteilungen Radsport, Tennis, Turnen, Fußball und Schach nahmen daran teil.

Internationalen Studien zur Folge treten die fünf Formen der interpersonellen Gewalt sportartübergreifend gleich häufig auf. Das bedeutet, dass es keine Sportart gibt in der bedeutend mehr zwischenmenschliche Gewalt ausgeübt wird.

Umso interessanter gestaltete sich der erste von zwei Sensibilisierungsabenden für die Sportabteilungen des Förderzentrums, da er von einem intensiven gegenseitigen Austausch geprägt war. Die gemeinsamen Veranstaltungen sollen dazu dienen, die angehörigen Verbände und ihre Trainer:innen über das Thema interpersonelle Gewalt im Sport aufzuklären. Im Anschluss an die Sensibilisierung setzt sich der Leitverband des Ostbelgischen Sports zum Ziel, jeweils eine Risikoanalyse in den Sportabteilungen durchzuführen. Resultierend daraus sollen Verhaltensregeln entstehen, wie vor Ort mit dem Thema interpersonelle Gewalt umgegangen wird. Dies geschieht alles unter Einbezug der Verbandsverantwortlichen, Trainer- und Sportler:innen.

Was für die einen in Ordnung ist, ist für die anderen Gewalt

Zu Beginn des Abends durften die Anwesenden direkt aktiv werden, denn sie sollten sich im Rahmen einer Werterunde zu verschiedenen Handlungen im Sport positionieren. Die Frage („Handelt es sich für mich um interpersonelle Gewalt?“), die ihnen dabei gestellt wurde, regte die Beteiligten zum Nachdenken an und zeigte ihnen auf, wie viele unterschiedliche Meinungen es zum Thema gibt. Was für den einen „normal“ ist, ist für den anderen Gewalt. Die Individualität spielt eine entscheidende Rolle. So ist das Ausmaß der interpersonellen Gewalt immer abhängig vom subjektiven Empfinden eines Einzelnen. Einig waren sich jedoch alle Beteiligten, dass die körperliche und sexuelle Gewalt ein absolutes No-Go sind.

Folgen für die Betroffenen und die Sportorganisationen

Neben den fünf Formen der interpersonellen Gewalt wurden die Teilnehmenden auch über die Risikofaktoren des Sports informiert. Doch auch die Folgen für die Betroffenen und vor allem für die Sportorganisationen wurden thematisiert. Dies war gerade für die angehörigen Verbände ein wichtiger Punkt. So können die Ausübung von interpersoneller Gewalt ein Rückgang von Mitgliedschaften, eine höhere Anzahl von Vereinswechseln oder ein Rückzug von Sponsoren und Unterstützern bedeuten. Daher ist es so wichtig, dass die Gewaltprävention heutzutage einen hohen Stellenwert in der Verbands- und Vereinsarbeit einnimmt und von oben nach unten vorgelebt wird.