Sport neu entdecken #Episode12

Ringen entdecken

In unserer Serie "Sport neu entdecken", wollen wir verschiedenste Sportarten vorstellen, die Vielfältigkeit der Sportwelt präsentieren und vielleicht mit dem ein oder anderen Vorurteil aufräumen. Weiter geht's mit: Ringen!

In unserer nächsten Episode von ,,Sport neu entdecken“ stellen wir euch wieder eine Disziplin des Kampfsports vor: Ringen!

Ringen war bereits Teil der Olympischen Spiele der Antike und gilt somit als eine der ältesten olympischen Disziplinen überhaupt. Seit 2004 dürfen auch Frauen bei den Olympischen Spielen ringen. Doch was hat es mit dieser äußerst geschichtsträchtigen Sportart auf sich und wie wird diese in Ostbelgien ausgelebt?

Wettkämpfe der ostbelgischen Ringervereine

In Ostbelgien gibt es drei Ringervereine. Dazu gehören RC Sparta Kelmis, der Ringerverein 1997 Kelmis und der Ringerverein Saitiev aus Eupen.

Da es auf Ebene der Deutschsprachigen Gemeinschaft kein Ligasystem gibt, ringen die Kelmiser Vereine in der Bezirksliga, sowie Landesliga des Bundeslands Nordrhein-Westfalen.

In diesen treten ihre Ringer bei Einzelturnieren und Mannschaftswettkämpfen an. Eine Mannschaft besteht meistens aus zehn Ringern, die dann jeweils in den verschiedenen Gewichtsklassen ihre Wettkämpfe austragen. In jeder Liga sind jeweils zehn Teams vertreten, welche ihre Kämpfe im Hin- und Rückrundensystem austragen.

Doch worum geht es beim Ringen?

Ziel eines Ringkampfes ist es, den Gegner mit beiden Schultern auf die Matte zu bringen, somit einen Schultersieg zu erringen und den Kampf sofort zu beenden. Um das zu erreichen, dürfen verschiedenste Hebe-, Wurf- und Schleudertechniken angewandt werden. Bei einem Schultersieg gewinnt man fünf Punkte für seine Mannschaft.

Abhängig von der Art und Anzahl angewandter Grifftechniken kann man dann auch noch eins bis vier Punkte für sich und sein Team gewinnen. Ein Kampf dauert 2x 3 Minuten, mit einer Minute Pause dazwischen.

Zu guter Letzt muss man hier noch zwischen den verschiedenen Disziplinen des Ringens unterscheiden. Einerseits gibt es das Freistil-Ringen, wobei der ganze Körper, von Kopf bis Fuß, als Angriffsfläche gilt. Andererseits gibt es das griechisch-römische Ringen, wobei nur der Körper oberhalb der Gürtellinie als Angriffsfläche genutzt werden darf. Freistil ist die bei Wettbewerben gängige Disziplin, wobei aber auch griechisch-römisches Ringen in den Vereinen als Training angeboten wird.

Ringen im Verein

Ringen ist für jedermann ab 6 Jahren möglich. Eine Altersgrenze gibt es danach theoretisch nicht mehr. Praktisch gesehen ist es möglich, bis 60 Jahren auf internationaler Ebene an Wettkämpfen teilzunehmen, wobei es bzgl. Training keine vorgeschriebene Altersgrenze mehr gibt. So kann es auch dazu kommen, dass es in den Mannschaftswettkämpfen zu einem Duell zwischen einem 50- und 20-Jährigen kommt. In den Einzelwettbewerben ist es jedoch so, dass man hier die Ringer in Altersklassen unterteilt. So wird vermieden, dass bei den Senioren ein 16-Jähriger nicht gegen einen körperlich viel weiterentwickelten 25-Jährigen stoßen kann.

Die Vereine bieten meistens zweimal pro Woche ein Training von 1,5 bis 2 Stunden an. Neben dem sportartspezifischen Training, werden die Ringer dazu aufgefordert, auch an anderen Tagen Sport zu treiben. Empfohlen wird eine Kombi aus Ausdauer- und Krafttraining um die konditionellen Fähigkeiten zu fördern.

Als Ausrüstung braucht man nur ein Paar Ringerschuhe, sowie ein blaues und rotes Ringertrikot. Die Heimmannschaft trägt am Wettkampftag meist rot, wobei die Gäste dann in blau gekleidet sind.