Am Samstag, den 25. Oktober 2025 fand im Clubhaus des KTC Eupen das interdisziplinäre Symposium „SportMed Connect“ statt. Veranstalter waren der Leitverband des Ostbelgischen Sports (LOS) und der Stadtsportbund Aachen e.V.
Die Zielgruppe umfasste Fachkräfte aus Sportmedizin, Physiotherapie, Osteopathie, Ernährungsberatung und Mentaltraining sowie Trainer:innen und Interessierte aus dem Leistungssportumfeld.
Programmhighlights
Die Veranstaltung begann um 9:00 Uhr mit einer offiziellen Begrüßung und startete um 9:15 Uhr mit einem Vortrag von Dr. Ursula Manunzio (Fachärztin für Sport- und Ernährungsmedizin) zum Thema „Interdisziplinäre Zusammenarbeit im Sport“: Wie gelingt eine nachhaltige Betreuung im Leistungssport? Urusla Manunzio zeigte anhand konkreter Fallbeispiele, warum der Austausch zwischen Medizin, Training, Psychologie & Ernährung kein „Nice-to-have“, sondern eine Voraussetzung für nachhaltigen Erfolg und Athletengesundheit ist.
Im Anschluss folgten vier themenbezogene Blöcke:
- Thom Petit (Kinesitherapeut) mit dem Thema „Die Pyramide von Gesundheit und Leistung – Eine stabile Basis aufbauen, um Verletzungen bei Jugendlichen vorzubeugen“. Er behandelte die Frage, wie sich vermeidbare Verletzungen im Jugendleistungssport reduzieren lassen. Thom Petit beleuchtete, warum Grundgesundheit das Fundament für sportliche Leistungsfähigkeit ist – und wie man mit gezielten Strategien und bewährten Methoden Prävention erfolgreich in den Trainingsalltag integriert.
- Dr. Peter Heinen (Neurologe) mit dem Vortrag „Kopfverletzungen: Erstversorgung, Diagnostik und Therapie“: Was tun bei Kopfverletzungen? Peter Heinen zeigte praxisnah, wie man eine sichere Erstversorgung durchführt, welche diagnostischen Schritte entscheidend sind und welche Therapiemöglichkeiten bestehen – inklusive einem Abschnitt „Erschütterndes über Gehirnerschütterungen“ und weshalb eine differenzierte Betrachtung so wichtig ist.
- Dr. Johannes Kloos (Orthopäde & Traumatologe) referierte zum Thema „Einleitung in die Interpretation eines Knie-MRT“: Wie liest man ein Knie-MRT richtig – und was bedeutet der Befund für den Patienten? Johannes Kloos vermittelte, worauf man im Bild achten sollte, welche typischen Befunde vorkommen und warum die klinische Korrelation der Schlüssel zur richtigen Diagnose bleibt.
- Ina Lembach (Mentaltrainerin) hielt den Vortrag „Mentaltraining in der Verletzungsphase – Wege zurück in den Sport“: Wie wirken sich Verletzungen über die betroffene Körperregion hinaus auf Körper und Psyche aus? Welche Chancen bietet Mentaltraining, um die Heilung zu unterstützen, Rückschläge zu bewältigen und die Rückkehr in den Sport zu erleichtern? Ina Lembach gab spannende Einblicke in Reichweite, Wirkungsweise und Folgen von Verletzungen, zeigte praktische Beispiele und Übungen aus dem Mentaltraining und beleuchtete die Rolle des Umfeldes für Sportler:innen in der Verletzungsphase.
Den Abschluss bildete um 15:45 Uhr eine Diskussionsrunde zum sportmedizinischen Netzwerk in Ostbelgien.
Aussicht und Weiterentwicklung des Netzwerkes
Im Rahmen der Abschlussdiskussion wurde deutlich, dass LOS in der Rolle als Koordinationsstelle des sportmedizinischen Netzwerks in Ostbelgien eine zentrale Position einnimmt. Die Anwesenden betonten, dass das bestehende System zur Betreuung der Athlet:innen in den kommenden Jahren gezielt weiterentwickelt werden sollte – mit LOS als verbindendem Knotenpunkt zwischen den Athlet:innen, deren Eltern und den Therapeuten des Netzwerkes.
Konkret wurde unter anderem angeregt, ein einheitliches Protokoll für Bewusstseinstests zu entwickeln, das den ostbelgischen Sportvereinen als praktische Orientierungshilfe bei Kopfverletzungen zur Verfügung gestellt werden kann. Solche Initiativen sollen dazu beitragen, die Qualität und Sicherheit in der sportmedizinischen Betreuung weiter zu erhöhen und das Netzwerk dauerhaft zu stärken.