Von der Spielerin zur Trainerin
Melissa Schauff ist seit vielen Jahren fester Bestandteil der Handballgemeinschaft in Eynatten. Nach zwei Kreuzbandrissen musste sie ihre aktive Karriere früh beenden – den Handball ganz aufzugeben kam für sie aber nie infrage. „Handball ist meine Leidenschaft. Deshalb bin ich in die Trainerschule gegangen und habe den Trainer-C-Schein gemacht“, erzählt sie.
Trainerin mit Herz und Struktur
Seit über 16 Jahren trainiert Melissa die Jugendmannschaften des HC Eynatten-Raeren – aktuell die jüngsten Handballerinnen und Handballer. Ihr Training ist geprägt von Spaß, Bewegung und spielerischem Lernen: „Bei den Kleinen steht das Spielerische im Vordergrund. Natürlich üben wir auch Technik wie den Sprungwurf, aber das Wichtigste ist, dass die Kinder Freude am Sport haben.“
Für Melissa ist eine gute Trainerin jemand, die die Balance hält – zwischen Nähe und Autorität, Spaß und Disziplin: „Man muss ein gutes Verhältnis zu den Kindern haben, aber sie müssen auch wissen, wo die Grenzen sind.“
Lernen hört nie auf
Trotz Familie, Beruf und Trainerdasein nimmt Melissa regelmäßig an Fortbildungen teil. „Man bekommt neuen Input, sieht, wie sich der Handball verändert, und bleibt am Ball. Sonst bleibt man in seiner alten Schiene.“ Besonders praxisnahe Workshops mit Demomannschaften schätzt sie sehr – Theorie allein reicht ihr nicht.
Athletik und Grundlagen im Fokus
Ein großes Anliegen ist ihr die Förderung der allgemeinen motorischen Fähigkeiten: „Viele Kinder können heute keine Vorwärts- oder Rückwärtsrolle mehr. Wir arbeiten daran, solche Grundlagen wieder zu stärken – denn ein guter Handballer braucht auch Koordination und Kraft.“
Momente des Stolzes
Melissa blickt auf viele schöne Momente zurück – besonders auf den belgischen Meistertitel 2009/2010. Doch sie ist vor allem stolz auf die Entwicklung ihrer Spielerinnen und Spieler: „Wenn ich sehe, wie sie sich im Laufe der Saison verbessern, macht mich das glücklich – egal ob beim ersten Tor oder beim Fortschritt im Spielverständnis.“
Herausforderungen und Zukunft
Die größte Herausforderung bleibt für sie das Zeitmanagement und die hohen Trainingsnachfragen: „Wir haben Wartelisten, zu wenige Hallenzeiten und zu wenig Trainer. Mit 20 Kindern in der Halle kann man nicht jedem gerecht werden – das ist manchmal schwer.“
Trotzdem blickt sie optimistisch nach vorne: „Ich wünsche mir, dass die Kinder den Spaß behalten, soziale Werte lernen und im Team füreinander einstehen. Das ist das Wichtigste.“
Botschaft an junge Trainer:innen
Zum Schluss hat Melissa einen besonderen Rat: „Jeder Jugendliche sollte mal als Trainer oder Co-Trainer reinschnuppern. Man lernt so viel über das Spiel – und vielleicht verbessert man dadurch sogar sein eigenes.“