Pascal LangerPascal Langer

Pascal Langer ist seit fünf Jahren als Biathlontrainer im belgischen Verband tätig und verantwortlich für den Nachwuchs-, Jugend- und Juniorenbereich.

Seine Trainerlaufbahn begann eher unerwartet: Als der heutige Präsident des belgischen Biathlonverbands, Philippe Heck, ihn kontaktierte und sagte, man wolle ein Stadion aufbauen und brauche Trainer, war für Pascal schnell klar, dass er zurückkehren würde – zurück zu einem Sport, den er nach seiner aktiven Karriere eine Zeit lang hinter sich gelassen hatte. Doch die Leidenschaft war sofort wieder da. „Es hat mich direkt wieder gepackt“, erinnert er sich.

Seitdem ist Biathlon wieder fester Bestandteil seines Alltags – diesmal als Trainer, nicht als Athlet. In dieser Rolle geht es für ihn nicht nur um Technik und Trainingspläne, sondern auch um die Fähigkeit, junge Sportler individuell zu begleiten und zu fördern. „Ein guter Trainer braucht Fachwissen, klar – aber auch Mitgefühl, um auf verschiedene Situationen eingehen zu können“, sagt Pascal. Genau das prägt auch seinen Trainingsalltag: Die Einheiten beginnen in der Regel mit einem kurzen Trockentraining zur Vorbereitung, gefolgt vom Einschießen – eine wichtige Phase, in der Waffe und Visier individuell eingestellt werden. Danach folgen, je nach Ziel der Einheit, Intervalltraining oder technische Übungen. Am Ende sorgt ein Cooldown – oft in spielerischer Form – für einen runden Abschluss.

Sein Fachwissen hat Pascal durch eine fundierte Ausbildung bei der Internationalen Biathlon Union erworben. Als B-Trainer hat er verschiedene mehrwöchige Lehrgänge durchlaufen – und ab Herbst steht die A-Trainer-Ausbildung auf dem Programm. Besonders wertvoll empfindet er den internationalen Austausch: „Nach dem Unterricht standen wir oft stundenlang zusammen – dieser Austausch mit Trainerkollegen aus aller Welt bringt einen enorm weiter.“ Noch heute steht er im regelmäßigen Kontakt mit einem finnischen Kollegen, mit dem er sich etwa alle zwei Wochen über Trainingsinhalte austauscht. „Es gibt keine Geheimnisse – die Biathlonfamilie gibt es wirklich“, betont er.

Seine Arbeit als Trainer bringt ihn regelmäßig zu Jugend- und Junioren-Weltmeisterschaften – und damit auch zu den kleinen und großen Abenteuern, die der Sportalltag mit sich bringt. Verpasste Flüge, verspätetes Gepäck, Nächte am Flughafen – all das gehört dazu. „Langweilig wird es nie“, sagt Pascal mit einem Schmunzeln.

Besonders stolz ist er auf die Entwicklung seiner jungen Athletinnen und Athleten. Einige durften im letzten Jahr erstmals bei der Jugend-WM in Schweden starten – ein Meilenstein. „Wenn ich sehe, dass jemand alles gegeben hat, bin ich mit einem 64. Platz genauso zufrieden wie mit einem 15. Platz“, erklärt er. Für ihn zählt nicht nur das Ergebnis, sondern das Potenzial – und das Gefühl, gemeinsam das Beste herausgeholt zu haben.

Die individuelle Betreuung jedes einzelnen Athleten ist ihm besonders wichtig – gerade wenn in einer Trainingsgruppe unterschiedliche Leistungsniveaus aufeinandertreffen. Die größte Herausforderung sieht er darin, jeden dort abzuholen, wo er oder sie gerade steht: „Manche brauchen einen Schub, andere muss man bremsen – das ist die Kunst des Trainerdaseins.“

Auch für sich selbst hat Pascal klare Ziele: Er möchte seine Ausbildung zum A-Trainer abschließen, neue Erfahrungen sammeln und seinen Horizont erweitern. Für seine Athlet:innen wünscht er sich eine kontinuierliche Entwicklung – sportlich wie persönlich. Konkrete Zielzeiten oder Platzierungen nennt er dabei bewusst nicht: „Wichtig ist, dass wir gemeinsam vorankommen – Schritt für Schritt.“

Seine Botschaft an junge Sportler:innen ist eindeutig: „Wenn ihr etwas macht, macht es mit Leidenschaft und Motivation.“ Und an andere Trainerinnen und Trainer richtet er einen klaren Appell: „Traut euch. Es wird euch mehr bringen, als ihr glaubt.“

Der BRF berichtete im Januar über Pascal