Für den Menschen & die Vereine

Was sind die Folgen?

Die Konsequenzen von interpersoneller Gewalt treffen nur die Betroffenen? Weit gefehlt! Auch für Sportverbände, Sportvereine und deren Mitglieder sind die Folgen spürbar.

Sport ist mehr als nur Bewegung. Sport zu treiben, kann den Charakter stärken, analytische Fähigkeiten entwickeln, Führungsqualitäten fördern und die Fähigkeit, sich Ziele zu setzen, verbessern.

Auswirkungen von interpersoneller Gewalt auf den Sport

Die Gefahr besteht, dass der Sport und die Motivation zur Bewegung nachlässt, wenn der Sportplatz, die Halle, der Verein usw. zu einem Ort wird, an dem sich Vereinsverantwortliche, Sportler- und Trainer:innen oder Ehrenamtliche nicht mehr wohlfühlen.

Für Betroffene & Organisationen
Was sind die Folgen?

Leider scheinen verschiedene Formen der Gewalt im Sport weit verbreitet zu sein, die die Vorteile der sportlichen Bewegung verhindern und zu langfristigen negativen Auswirkungen führen.

Es muss verstanden und anerkannt werden, dass verbale, körperliche und emotionale Gewalt im Sport schädlich ist, unabhängig von der Rolle und dem Geschlecht der Opfer, Zeugen oder Verursacher:innen.

    • Geringeres Selbstwertgefühl und Zunahme von Angstgefühlen, Scham, Hilfslosigkeit, Rückzug, Verwirrung, Schuldgefühle, Selbstzweifel, Isolation, Ohnmacht und Ausweglosigkeit, Selbstwertverlust, Traumata
    • Psychische und physische Erkrankungen wie Depressionen, Essstörungen, Alkohol- und Drogenabhängigkeit, Medikamentenkonsum und weitere
    • Die Steigerung des Verletzungsrisikos
    • Vertrauensverluste
    • Aufgabe der sportlichen Tätigkeit
    • Ungutes Gefühl
    • u.v.m.
    • Verlust von Vertrauen, Glaubwürdigkeit und Sicherheit
    • Rückgang von Mitgliedschaften
    • Höhere Anzahl von Vereinswechseln
    • Rückzug von Sponsoren und Unterstützern
    • Ausschluss aus Verbänden
    • Rechtliche Konsequenzen und Aussetzungen von Zuwendungen

Was tun?

Was tun, wenn ihr einen Verdacht habt, angesprochen werdet oder selber betroffen seid? Hier findet ihr alle Infos & Anlaufstellen in Ostbelgien!

Solche Dinge sind im Sport normal, Sportler:innen können das aushalten
Zahlen & Fakten

Unterschiedliche Formen von Gewalt haben verschiedene Folgen für Sportler- und Trainer:innen, Ehrenamtliche, Sportfachverbände und Sportvereine. Der Stereotyp, dass Sportler:innen hart im Nehmen sind und schon kleine Formen der Gewalt aushalten können, wurde in mehreren Untersuchungen widerlegt. Solche Dinge sind weder im Sport noch in der Gesellschaft normal!

Die Gamechanger-Kampagne

Quellen:

Council of Europe (2020). Im Internet unter:  https://human-rights-channel.coe.int/stop-child-sexual-abuse-in-sport-en.html .

Deutscher Kinderschutzbund (o.J.) in: Landessportbund Nordrhein-Westfalen e.V. (o.J.): Prävention von (sexualisierter) Gewalt im Sport. Präsentation des Kurz & Gut-Seminars.

L‘ Administration générale du Sport (2021): Tous acteurs, tous responsables: Informer, sensibilisier et accompagner : les violences en milieu sportif. Brüssel. Im Internet unter: https://www.sport-adeps.be/index.php?id=violence-en-milieu-sportif 

Rulofs, B. (2016): »Safe Sport« – Schutz von Kindern und Jugendlichen im organsierten Sport in Deutschland: Erste Ergebnisse des Forschungsprojektes zur Analyse von Häufigkeiten, Formen, Präventions- und Interventionsmaßnahmen bei sexualisierter Gewalt. Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für Soziologie und Genderforschung.

Rulofs et al (2021). CASES: Child abuse in sport: European Statistics –Project Report. Ormskirk, UK: Edge Hill University.

Rulofs et al. (2022): SicherImSport. Sexualisierte Grenzverletzungen, Belästigung und Gewalt im organisierten Sport. Häufigkeiten und Formen sowie der Status Quo der Prävention und Intervention. Köln & Ulm: Deutsche Sporthochschule Köln & Universitätsklinikum Ulm.

Rulofs, B. et al (2022). Child Abuse in Sport: European Statistics – Bericht Deutschland: Prävalenz und Charakteristika von interpersonaler Gewalt gegen Kinder und Jugendliche im und außerhalb des Sports in Deutschland. Köln & Wuppertal: Deutsche Sporthochschule Köln & Bergische Universität Wuppertal.

Rulofs et al. (2022): SicherImSport. Sexualisierte Grenzverletzungen, Belästigung und Gewalt im organisierten Sport. Häufigkeiten und Formen sowie der Status Quo der Prävention und Intervention. Köln & Ulm: Deutsche Sporthochschule Köln & Universitätsklinikum Ulm.

Rulofs, B., Ohlert, J., Hartmann-Tews, I. Axmann, G., Brennecke, D., Hoffmann, B., Schäfer-Pels, A. & Allroggen, M. (2022).  Trainer*innen als zentrale Akteur*innen in der Prävention sexualisierter Gewalt: Umgang mit Nähe und Distanz im Verbundsystem Nachwuchsleistungssport (TraiNah) [Bericht zum Forschungsprojekt]. Deutsche Sporthochschule Köln.

The Conversation Media Group Ltd (2022)